Dr. med. Klaus Gardill

Facharzt für Neurologie FMH


Somatosensibel evozierte Potentiale (SEP)

SEP dienen dazu, die Funktion der sensiblen Bahnen von den peripheren Nerven bis in das Grosshirn zu erfassen. Im Allgemeinen werden der N. medianus und der N. tibialis, aber auch der N. trigeminus mit elektrischen Impulsen stimuliert, die als Klopfen empfunden werden. Die dadurch ausgelöste Aktivität im Nervensystem kann man entlang den Nerven, im Rückenmark, in Hirnstamm und Grosshirn mit Elektroden auf der Haut ableiten und so wertvolle Informationen erhalten. SEP werden bei Erkrankungen der peripheren Nerven, insbesondere aber bei Erkrankungen im zentralen Nervensystem angewendet.


Untersuchungsanordnung zur Ableitung der SEP des N. medianus (links), die dabei erhältliche Aktivität entstammt als N10 aus dem Plexus brachialis (1), als N13a aus dem unteren Teil des zervikalen Rückenmarks (2), als N13b aus dem Hirnstamm (3) und schliesslich als N20 aus dem somatosensiblen Kortex (4). 





Akut aufgetretene Lähmung des rechten Arms: In den SEP fand sich eine Amplitudenminderung des im linken Kortex entstehenden N20 (2,3 µV versus 5,0 µV) bei Stimulation der rechten Seite mit sonst unauffälliger Aktivität in Plexus, Rückenmark und Hirnstamm. Im MRI liess sich dann die Ursache in Form einer kortikalen Hirnblutung nachweisen.